Zu wenig Fruchtwasser: Ursachen, Behandlung & mögliche Folgen

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Das Fruchtwasser umgibt das ungeborene Baby im Bauch der Mutter. Es ermöglicht ihm sich hin- und herzubewegen und ist daher überlebenswichtig. Denn es schützt das Baby vor diversen Gefahren wie Stößen oder starken Temperaturschwankungen. Dadurch kann es nahezu ungestört wachsen. Das Fruchtwasser ist eine leicht graue und klare Flüssigkeit, die aus den folgenden Inhaltsstoffen zusammengesetzt ist:

  • Laktat
  • Wasser
  • Glukose
  • Natrium
  • Zellen und
  • Proteine

Zu wenig Fruchtwasser kann ein Anzeichen für eine Erkrankung sein

Wenn zu wenig Fruchtwasser vorhanden ist, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass die Mutter oder auch das Kind krank sind. Das kann durchaus zum Problem werden. Denn wenn zu wenig Flüssigkeit vorhanden ist, ist das Baby logischerweise auch nicht mehr ideal geschützt. Nach rund neun Wochen schwimmt es normalerweise in ungefähr 30 Milliliter Fruchtwasser. Die Menge sollte dann kontinuierlich zunehmen. In der 36. Schwangerschaftswoche befinden sich dass ganze zwei Liter in der Fruchtblase.

Symptome, Beschwerden und Anzeichen für zu wenig Fruchtwasser in der Fruchtblase

Viele Frauen bemerken ein sogenanntes Oligohydramnion dadurch, dass sich das ungeborene Baby plötzlich weniger als sonst bewegt. Zudem wird auch ihr Bauch nicht mehr wirklich größer. Ein Oligohydramnion kann unterschiedliche mehr oder weniger starke Folgen haben, hierzu gehören eine Zwangshaltung, einen sogenannten Hackenfuß oder auch einen schiefen Hals. Des Weiteren besteht auch ein deutlich erhöhtes Geburtsrisiko. Daher ist es sehr wichtig, dass die Beschwerden schnell erkannt und behandelt werden.

Was bedeutet zu wenig Fruchtwasser für das ungeborene Baby?

Wenn dauerhaft zu wenig Fruchtwasser vorhanden ist, kann das unter Umständen dazu führen, dass das Kind später unter Fehlbildungen leidet. Allerdings muss dies nicht der Fall sein. Wichtig ist, dass sofort die passenden Untersuchungen eingeleitet werden, wenn bemerkt wird, dass sich das Kind weniger bewegt. Hierbei kommt eine sogenannte Dopplersonografie (Ultraschall) zum Einsatz. Der Frauenarzt ermittelt zudem den Fruchtwasserindex und kann so erkennen, ob wirklich zu wenig Fruchtwasser vorhanden ist.

Eine weitere Gefahr, die Oligohydramnion mit sich bringen kann ist, dass das Kind in einer zu kleinen Menge an Flüssigkeit liegt. Denn dadurch hat es mit einer sehr starken Enge zu kämpfen. In der Folge bilden sich dann unter Umständen die Lungen nciht richtig aus und die Nabelschnur kann eingeklemmt werden. Geschieht das, wird das Baby eventuell nicht mehr mit genug Sauerstoff, Wasser und Vitaminen sowie mit verschiedenen anderen Nährstoffen versorgt. Nicht zu vergessen ist, dass es bei der Geburt durch zu wenig Fruchtwasser auch einem deutlich erhöhten Stresspensum ausgesetzt ist.

Welche Menge an Fruchtwasser sollte vorhanden sein?

Normal ist ein Index-Wert von acht bis achtzehn Zentimetern. Liegt er deutlich darunter, ist zu wenig Fruchtwasser vorhanden. In einem solchen Fall wird in der Regel mit überprüft, in welchem Zustand die Plazenta ist. Ist diese in ihrer Funktion gestört, kann dies ein weiterer Grund für zu wenig Fruchtwasser sein. Sehr oft leiden Frauen darunter, die sehr viel rauchen oder unter Bluthochdruck leiden.

Deren Plazenta ist teilweise so stark verändert, dass die Nieren des Babys nicht richtig mit Blut versorgt werden. Zudem spielt nicht nur die Menge des Fruchtwassers eine wichtige Rolle. Auch das Volumen und eventuelle farbliche Auffälligkeiten weisen in einigen Fällen darauf hin, das irgendetwas nicht stimmt.

Hat das Fruchtwasser einen leichten Grünstich kann das bedeuten, dass der eigentlich geplante Geburtstermin überschritten wurde. Die Farbe entsteht, weil das Baby seinen ersten Stuhl an das Fruchtwasser abgegeben hat. Die Überschreitung des geplanten oder errechneten Geburtstermins ist der häufigste Grund für ein Oligohydramnion. Ist das Fruchtwasser dagegen Braun, kann eine Blutunverträglichkeit vorliegen.

Weitere Ursachen

Nun ist klar, dass zu wenig Fruchtwasser dem Kind auf unterschiedliche Weisen schaden kann. Doch wie kann das passieren? Oben wurden bereits einige mögliche Gründe erwähnt. Zusätzlich kann auch ein vorzeitiger Blasensprung für einen Oligohydramnion verantwortlich sein. Denn dadurch können große Mengen des Fruchtwassers verloren gehen. Weitere mögliche Ursachen für einen Oligohydramnion können sein:

  • ein Transfusionssyndrom bei Mehrlingsschwangerschaften
  • ein zu geringes Wachstum des Kindes
  • ein angeborener Erbgutdefekt
  • eine regelmäßige Einnahme bestimmter Medikamente zum Beispiel bei Bluthochdruck und Entzündungshemmer wie etwa Ibuprofen

Aber auch wenn zu wenig Fruchtwasser durchaus gefährlich sein kann, sollte Ruhe bewahrt werden. Denn in den meisten Fällen lassen sich die Beschwerden sehr einfach behandeln und lindern. Häufig reicht es sogar aus, eine spezielle Mischung aus Zucker und normalem Kochsalz in den Bauchraum einzuführen. Denn in der Regel erhöht sich dadurch das Volumen des Fruchtwassers von ganz alleine. Wie das genau funktioniert, wird später noch genauer erläutert.

Wann sollte eine Frau mit zu wenig Fruchtwasser zum Arzt gehen?

Jede Frau sollte grundsätzlich alle angebotenen Vorsorgetermine und Kontrolluntersuchungen während der Schwangerschaft wahrnehmen. Denn dadurch lassen sich alle eventuellen Probleme schnell erkennen und beheben. Das ist sehr wichtig, damit dass Wohl des Kindes und auch die Gesundheit der Mutter gewahrt werden. Alle Veränderungen und Entwicklungen können bei diesen Vorsorgeuntersuchungen dokumentiert werden. Dadurch hat der behandelnde Arzt immer einen Überblick und kann den Verlauf der Schwangerschaft besser nachvollziehen. Zudem kann er die passenden Maßnahmen einleiten, falls er Unstimmigkeiten erkennt.

Ruhe bewahren

Stellt der Arzt bei einer der Vorsorgeuntersuchungen fest, dass sich in der Fruchtblase einer Frau zu wenig Fruchtwasser befindet, sollte erst einmal Ruhe bewahrt werden. Denn heutzutage kann ein Oligohydramnion in den meisten Fällen schnell und problemlos behandelt und beseitigt werden. Hierfür wird die oben erwähnte Mischung aus Kochsalz und Zucker mit einer recht langen und sehr dünnen Nadel in den Bauchraum der Patientin eingebracht. Dadurch steigt die Menge an Fruchtwasser schrittweise wieder an.

Aber auch die Schwangere kann in gewissem Maße selber etwas dafür tun, um das Volumen wieder aufzufüllen beziehungsweise auszugleichen. Ruhe ist grundsätzlich sehr wichtig in einer Schwangerschaft. Insbesondere dann, wenn zu wenig Fruchtwasser vorhanden ist. Zudem sollte sich jede schwangere Frau gesund, abwechslungsreich und ausgewogen ernähren und immer genug trinken. Denn auch damit lässt sich ein Fruchtwassermangel verhindern.

Was geschieht, wenn ein Fruchtwassermangel sehr spät in der Schwangerschaft festgestellt wird?

Wenn der Fruchtwassermangel recht spät in der Schwangerschaft festgestellt wird, kann es Sinn machen, die Geburt früher als eigentlich geplant einzuleiten. Häufig kommt das Baby in solch einem Fall per Kaiserschnitt auf die Welt.

Fazit

Abschließend lässt sich festhalten, dass zu wenig Fruchtwasser theoretisch auf eine Krankheit bei Kind oder Mutter hindeuten kann. Allerdings ist dies längst nicht immer der Fall. Oben wurden einige weitere Ursachen aufgezählt, die für die Beschwerden verantwortlich sein können. Da zu wenig Fruchtwasser unter Umständen auch gefährlich sein kann, sollten betroffene Frauen unbedingt einen Arzt aufsuchen. Denn dadurch können eventuelle Schäden vermieden werden, bei dem Kind wie auch bei der Mutter.

 

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