Die Entscheidung für oder gegen Ganzjahresreifen sollte vor allem an den herrschenden Wetterbedingungen festgemacht werden. Wann sie sich lohnen und worauf man beim Kauf achten sollte, verrät dieser Artikel.
Kein Reifenwechsel durch Ganzjahresreifen
In Deutschland herrscht eine Winterreifenpflicht. Diese gilt aber nur unter bestimmten Bedingungen. Bei Schnee, Schneematsch oder Glätte sind Halter verpflichtet, ihr Auto durch Winterreifen an die Situation anzupassen. Da der erste Schnee ziemlich überraschend auftreten kann, hat sich eine Faustregel für die Saison der Winterreifen gebildet: O bis O, heißt sie. Danach sollten Autofahrer in der Zeit von Oktober bis Ostern Winterreifen verwenden, um auf der sicheren Seite zu sein. Reine Winterreifen sind allerdings nicht die einzige Option, die ihnen bleibt.
Wer auf den halbjährigen Reifenwechsel verzichten möchte, für den sind Goodyear Ganzjahresreifen eine gute Option. Die Reifen haften auch auf nassen oder mit Schnee verschmierten Fahrbahnen sicher auf der Straße und bieten gleichzeitig kurze Bremswege. Dadurch bieten sie auch bei Glätte erhöhte Sicherheit. Mit Ganzjahresreifen ist man flexibler und nicht auf einen Termin zum Reifenwechsel in der Werkstatt angewiesen. Gerade wenn der Oktober näher rückt, also die „O bis O“-Regel greift, kann es mancherorts schwierig werden, zeitnah einen freien Platz zu bekommen. Mit Pech wird man dadurch vom ersten Schnee noch mit Sommerreifen erwischt. Gerät man dann auch noch in eine Kontrolle, sind mindestens 75 Euro fällig. Einen Punkt in Flensburg gibt es zusätzlich.
Worauf man beim Kauf von Ganzjahresreifen achten sollte
Nicht alle Ganzjahresreifen sind für stärkeres Schneeaufkommen geeignet. Einige reichen für Kurzstrecken in Städten mit geräumten Straßen aus, kommen aber auf Landstraßen mit Schneematsch schnell an ihre Grenzen. Früher verriet das „M+S“-Symbol, ob ein Reifen für den Winter zugelassen war. Das ist jedoch nur noch bis September 2024 der Fall. Das aktuelle und sicherere Symbol ist das Schneeflocken-Symbol. Darauf ist ein Berg mit drei Spitzen zu sehen. In seiner Mitte befindet sich eine Schneeflocke.
Winter- und Ganzjahresreifen durchlaufen einen Bremstest auf Eis und Schnee. Nur wenn sie diesen erfolgreich abschließen, erhalten sie anschließend das Schneeflocken-Symbol. Dieses Symbol stellt also sicher, dass der Reifen den gesetzlichen Ansprüchen eines Winter- oder Ganzjahresreifen genügt. Er ist bei Schnee und Glätte zugelassen. Ohne das Symbol ist auch ein als Ganzjahresreifen angegebener Reifen nicht zur Fahrt im Winter geeignet.
Wer gebrauchte Ganzjahresreifen kaufen möchte, kann das tun. Allerdings sollten sie, auch wenn sie wenig gefahren wurden und eine ausreichende Profiltiefe aufweisen, nicht älter als drei Jahre alt sein. Das Material verschleißt auch, wenn das Auto viel steht. Als Orientierung gilt, dass Ganzjahresreifen nach etwa 50.000 Kilometern ausgetauscht werden sollten. Bei hoher Laufleistung stoßen die Reifen schon etwas früher, bei ungefähr 35.000 Kilometern, an ihre Grenzen.
Mit Ganzjahresreifen in den Winterurlaub – eine gute Idee?
Wer in Gebieten lebt, in denen die Temperatur im Winter deutlich unter den Gefrierpunkt fällt, es steile Hänge gibt oder die Straßen häufig nicht geräumt werden, sollte auf Winterreifen zurückgreifen. Ganzjahresreifen kommen den Winterreifen in Sachen Leistung und Sicherheit zwar immer näher. In Extremsituationen sind Winterreifen allerdings weiterhin die bessere Wahl. Für gelegentlichen Schneefall oder einen Winterurlaub reichen Ganzjahresreifen aber völlig aus. Man spart sich den Reifenwechsel und hat auch auf den Hin- und Rückfahrten optimalen Halt auf den Straßen. Winterreifen arbeiten bei Temperaturen über 7 °C nicht mehr perfekt, während Ganzjahresreifen damit natürlich gar kein Problem haben.