Klassische Kinderkrankheiten und wie man sie behandelt

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Die Bezeichnung Kinderkrankheit trägt dem Umstand Rechnung, dass solche Erkrankungen hauptsächlich im Kindesalter auftreten, wohingegen sie bei Erwachsenen eher selten sind. Wer Kinder hat, weiß, dass Krankheiten wie Masern Windpocken oder Mumps, Keuchhusten oder Röteln irgendwann zum Thema werden.

Auslöser von Kinderkrankheiten sind Viren oder Bakterien, die zu Infektionen führen und sich meist durch Ausschläge an einem großen Teil des Körpers zeigen. Der wichtigste Schutz gegen Kinderkrankheiten für ein Kind sind die entsprechenden Schutzimpfungen. Vor allem gegen Masern, Windpocken und Röteln gibt es seit längerem wirksame Impfstoffe.

Masern (Morbili)

Eine weltweit auftretende Erkrankung sind Masern. Sie werden durch Viren ausgelöst und gelten als hochansteckende Erkrankung. Die Übertragung der Masern geschieht im direkten Kontakt mit einem Infizierten. Der Erreger wird hierbei durch kleinste Tröpfchen durch die Luft übertragen.

Symptome bei Masern sind vor allem hohes Fieber, Schnupfen und Husten. Außerdem kommt es zu Entzündungen in Nase und Rachen sowie der Bindehaut der Augen. Der für Masern so typische Hautausschlag, der während eines Fieberschubes zunächst im Gesicht sowie hinter den Ohren auftritt, befällt anschließend den gesamten Körper und entwickelt sich erst nach einigen Tagen. Der Ausschlag bildet sich in den meisten Fällen nach 3 bis 4 Tagen wieder zurück.

Nach dem ersten Auftreten des Ausschlags ist der Betroffene noch etwa 4 Tage ansteckend. Eine spezielle Behandlung gibt es bei Masern nicht, Betroffene sollten in der akuten Phase der Krankheit im Bett bleiben und keinerlei Kontakt zu anderen Personen haben. Eine Behandlung zielt lediglich auf das Lindern der Symptome, beispielsweise des Fiebers. Daher ist die beste Behandlung die Vorsorge durch einen ausreichenden Impfschutz.

Windpocken

Trotz Impfung erkranken 90 Prozent aller Kinder an Windpocken. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Viruserkrankung, die durch eine Tröpfcheninfektion übertragen wird. Normalerweise bricht die Krankheit etwa 14 Tage nach der Ansteckung aus. Das Hauptsymptom sind zunächst rote Flecken, die sich anschließend zu kleinen Knoten und schließlich zu Bläschen auf der Haut entwickeln.

Ungefähr 2 Tage vor ihrem Auftreten beginnt die ansteckende Phase der Windpocken. Diese endet etwa 7 Tage nach den letztmalig aufgetretenen Bläschen. Sie bilden sich nach spätestens drei Wochen zurück, ohne Narben zu hinterlassen.

Die Behandlung besteht vor allem in der Bekämpfung des starken Juckreizes. Zudem werden manchmal antivirale Mittel verschrieben, die aber eigentlich nicht notwendig sind. Nach überstandener Erkrankung verbleibt das Virus im Körper und kann bei erneuter Erkrankung im Erwachsenenalter eine Gürtelrose hervorrufen.

Mumps (Ziegenpeter)

Diese auch als Ziegenpeter bekannte Erkrankung ist ebenfalls eine hochansteckende Virusinfektion. Als wichtigstes Symptom gilt eine einseitige Schwellung der Speicheldrüsen im Kieferwinkel. Diese Schwellung bereitet meist große Probleme beim Schlucken, Kauen sowie beim Bewegen des Kopfes. Einige Tage nach dem Auftreten der ersten Schwellung kommt es auch auf der anderen Seite zu einer Schwellung.

Weitere Symptome sind Fieber sowie starke Bauchschmerzen, wenn die Bauchspeicheldrüse betroffen ist. In seltenen Fällen kommt es zu einer Hirnhautentzündung. Leider gibt es keine spezielle Therapie für Mumps. Neben strenger Bettruhe werden meist schmerzlindernde Medikamente verordnet, bei schweren Verläufen können auch Kortikosteroide zum Einsatz kommen.

Keuchhusten (Pertussis)

Keuchhusten zählt zu den hochansteckenden Infektionskrankheiten durch Bakterien. Das klassische Symptom sind Hustenanfälle. Allerdings treten zu Beginn eher untypische Anzeichen wie Schnupfen, Heiserkeit und Niesen auf. Nach etwa zwei Wochen kommt es dann zu den typischen Hustenanfällen.

Als Therapie werden vor allem Antibiotika verordnet, welche die Dauer der Erkrankung deutlich verkürzen und auch die Ansteckungsgefahr beseitigen. Allerdings werden mit den Medikamenten nicht die Symptome der Erkrankung bekämpft.

Bei einem Anfall sollte der Betroffene eine aufrechte Haltung einnehmen, der Kopf wird nach vorn gebeugt. Zudem sollte eine Schüssel bereitstehen, da es zu Erbrechen kommen kann. Bei Neugeborenen und Säuglingen werden bei schwerem Verlauf manchmal Kortikosteroide oder Salbutamol gegeben. Die beste Vorsorge gegen Keuchhusten ist eine Schutzimpfung.

Röteln

Diese Erkrankung zählt zu den Virusinfektionen und verläuft in der Regel unkompliziert. 2 bis 3 Wochen nach der Ansteckung zeigt sich die Erkrankung durch einen Ausschlag in Form eines Schmetterlings im Gesicht und schließlich am gesamten Körper (Rumpf, Extremitäten).

Nach etwa 3 Tagen bilden sie sich zurück. Es kann zu leichtem Fieber sowie zu Schwellungen der Lymphknoten im Hals- und Kopfbereich kommen. Neben Bettruhe besteht die Therapie aus der Gabe von fiebersenkenden Medikamenten. Kinder sollten auch gegen Röteln geimpft werden, um einen wirksamen Schutz aufzubauen.

Scharlach

Sie gilt zwar als typische Kinderkrankheit, allerdings können auch Erwachsene Scharlach bekommen. Diese Erkrankung wird durch Streptokokken-Bakterien verursacht, ist ansteckend und wird durch Tröpfcheninfektion weitergegeben. Typische Symptome sind Fieber, Hals- und Kopfschmerz, Rötungen an den Oberschenkel-Innenseiten sowie ein Ausschlag im Bereich der Leisten und Ellbogen, welcher sich über den gesamten Körper ausbreitet.

Die Behandlung von Scharlach besteht in der Gabe von Antibiotika. Vor allem die Verabreichung von Penicillin über einen Zeitraum von 10 Tagen hilft meist sehr gut. Bei Patienten mit einer Penicillin-Allergie zeigt Erythromycin gute Ergebnisse.

 

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