Mama, Thomas hat das aber auch gerade bekommen!

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Wer kennt diese Situation nicht? Das Abendbrot steht an, der Tisch ist reichlich gedeckt und die Kinder erzählen von ihrem Schultag. Schnell wechselt das Gespräch von der Mathearbeit zum Thema Handys. Aufgeregt erzählt der kleine Junge seinen Eltern, dass sein Klassenkamerad Thomas gerade ein neues Smartphone erhalten hat. Es kann nicht viel mehr, als das alte Modell und dennoch war es das Gesprächsthema innerhalb der Klasse.

Natürlich wünscht sich der Junge nun auch ein neues Handy von seinen Eltern. Bevor die Mutter antworten kann, schwenkt der Sohn bereits zum nächsten Wunsch über. Neue Kleidung soll es sein, denn sein neuer Freund Felix hat von seinen Eltern auch gerade erst neue Sneakers geschenkt bekommen.

Was andere haben, möchte ich auch bekommen

Solche Tischgespräche sind in der heutigen Zeit nichts Ungewöhnliches mehr. Der Konsumzwang bei jungen Kindern hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Nicht nur wirtschaftliche Faktoren spielen hier eine Rolle, sondern auch soziale Netzwerke. Innerhalb weniger Sekunden wissen die Kinder, was es neu auf dem Markt zu kaufen gibt.

Sie eifern ihren Vorbildern auf YouTube nach, die sich alles leisten können und ihre neuen Schätze in die Kamera halten. Dies kann kleine Kinder schnell überfordern. Mit einigen Tipps und Tricks kann der Konsum des eigenen Kindes jedoch kontrolliert werden, sodass die Kinder bereits früh lernen, mit ihrem Konsum richtig umzugehen.

Die richtigen Standards setzen

Zunächst ist es wichtig, dass dem Kind nicht alles vorenthalten wird. Den Konsum komplett zu stoppen führt nur dazu, dass die Kinder umso mehr neue Dinge haben möchten. Es ist deshalb bedeutsam, eigene Standards für das Kind zu setzen. In der heutigen Zeit ist ein Handy für ein Kind nichts Ungewöhnliches mehr. Es kann dabei helfen, dass Eltern schnell in Kontakt mit den Kindern treten können.

Entscheidend bei der Auswahl des Modells ist, dass das Kind mitentscheiden darf. Als Faustregel gilt, dass sich das Kind ein Smartphone auswählen darf und sich darüber im Klaren sein soll, dass es dieses Modell für die nächsten 2-3 Jahre behalten wird. Ebenfalls sollten Kinder in regelmäßigen Abständen neue Kleidung erhalten. Auch hier ist es wichtig, dem Kind zu zeigen, dass es nicht immer etwas Neues haben kann, sondern zunächst für einige Zeit mit der jetzt gekauften Kleidung auskommen muss.

Als Ritual sollten Kinder schon in frühen Jahren jede Woche einen bestimmten Geldbetrag erhalten. Mit diesem Budget müssen sie auskommen. Es sollte sich dabei wirklich um Bargeld handeln, denn nur festes Geld in den Händen vermittelt den Wert von diesem. Kreditkarten hingegen sorgen nur dafür, dass die Kinder ohne Bedacht einkaufen und keinen Überblick über ihren Konsum und ihre Finanzen haben.

Geschickt eingesetzte Belohnungen sorgen für Freude

Neben den selbst gesetzten Standards dürfen Belohnungen selbstverständlich nicht fehlen. An solchen Tagen können sich Kinder das wünschen, was sie gerne hätten. An Feiertagen sollten die Kinder deshalb mehrere Wünsche auf einen Zettel schreiben. Die Eltern wählen dann zwei bis drei Wünsche aus und erfüllen diese. Gute Noten in der Schule dürfen ebenfalls honoriert werden.

Auch hier ist es wichtig, dass das Kind lernt, dass es die guten Noten nicht für Geld, sondern für sich selbst schreibt. Eltern sollten deshalb vorher festlegen, was es für Belohnungen bei guten Zensuren gibt. Bei Belohnungen als auch bei Standardsachen müssen Kinder den Wert hinter den Gegenständen erkennen lernen.

Es ist daher wichtig, dass die Kinder wirklich nur zu besonderen Anlässen etwas Neues zur Belohnung erhalten. Würden sie immer neue Kleidung und neues Spielzeug erhalten, dann würde ihnen irgendwann der Blick für den Wert fehlen.

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